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Botanischer Garten – Hochschulpakt nicht Grund für Schließung

Wiesbaden/Marburg 22./26.6.2010 (pm/red) „Die ursächliche Verknüpfung der geplanten Aufgabe des botanischen Gartens durch die Universität Marburg mit dem Hochschulpakt ist falsch.“ Diese Aussage von Ministerin Eva Kühne-Hörmann in einer Pressemitteilung steht gegen die Lesart der Universitätsleitung. Die Staatsministerin sei darüber verwundert, weil sie der Hochschulleitung im Frühjahr Unterstützung in der Frage einer Perspektive für die Anlage angeboten habe. Die Antwort (aus Marburg) sei seinerzeit die Ankündigung gewesen, auslaufende Zeitverträge für Mitarbeiter des Gartens nicht mehr zu verlängern.

Nicht mehr für Lehre und Forschung

Die Ministerin verwies auf das Gutachten zu den botanischen Gärten der hessischen Universitäten aus 2008. Dieses habe ergeben, dass die Philipps-Universität die Sammlungen ihres Gartens kaum für Forschung und Lehre nutze. Zugleich verlange aber die Größe der Anlage mit ihren wertvollen weitläufigen Sammlungen insgesamt mehr Pflegeaufwand und damit höhere Personalkosten.

„Aufgrund der angespannten Haushaltslage und nicht zuletzt wegen der auffälligen Diskrepanz zwischen geringer Nutzung, geringem eigenen Interesse der Universität, hohen Kosten und fehlenden Perspektiven für den botanischen Garten kann eine Aufstockung der Mittel im Rahmen des so genannten Sondertatbestands – 620.000 Euro außerhalb des Budgets für Forschung und Lehre – für die Universität Marburg keine Lösung darstellen.“

Neue Trägerschaft angeregt

Vielmehr müsse eine andere Perspektive etwa in der Trägerschaft gefunden werden, sagte Kühne-Hörmann und erinnerte an das Beispiel Frankfurt, wo der Botanische Garten in die Trägerschaft der Dr. Senckenbergischen Stiftung überführt wurde.

Es sei nach den Worten der Ministerin zunächst Aufgabe der autonomen Universität als Trägerin, eine Perspektive für den Botanischen Garten zu entwickeln, zumal wenn sie erkläre, er werde für Forschung und Lehre nicht gebraucht. Verschiedene Institute der Universität kultivieren aber zum Beispiel Pflanzen für die Forschung in gesonderten Gewächshäusern, die nicht vom Botanischen Garten betrieben werden, obwohl dessen Einbindung möglich und sinnvoll gewesen wäre.

Schüler inmitten großer Grünpflanzen

Schüler bei praktischen Übungen und Untersuchungen an Grünpflanzen im botanischen Garten (Foto Uni Marburg)

Es gibt wohl einige Arbeit in Marburg zu leisten, um den Botanischen Garten auf den Lahnbergen zukunftsfest zu machen. Die zugesagten 20.000 Euro Zuschuß der Stadt Marburg machen den Bock nicht fett und können den Garten (mit den notwendigen Gärtnern) alleine nicht retten.

Zuerst wird sich die Universitätsleitung besinnen müssen, sei es für institutsübergreifende Nutzungen (und Finanzierungen), sei es zusammen mit der Stadt Marburg für ein neues Trägerschaftsmodell samt dessen Finanzierung. Dies müsste doch drin sein, bei allen Heureka-Maßnahmen und deren Finanzierung im erheblichen dreistelligen Millionenbereich, gerade auf den Lahnbergen.

Da könnte und sollte der in Jahrzehnten gewachsene und finanzierte Botanische Garten Bestandteil bleiben. Und nicht mal eben wegen knapper Finanzmittel entsorgt werden. In solche Lücke wird die Stadt Marburg alleine sicher nicht springen wollen und können. Bei allem Naherholungswert für die Marburger.

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