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Gesundheitsdezernent fordert Änderungen bei der Planung der ärztlichen Versorgung in ländlichen Regionen

Marburg 3.8.2011 (pm) Der Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernent des Landkreises Marburg-Biedenkopf,  Karsten McGovern, begrüßt die Analyse der Kassenärztlichen Vereinigung zur ärztlichen in der Region. Diese Darstellung der ambulanten Versorgungssituation mit Hausärzten im Landkreis sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Medizinisch ausgedrückt handelt es sich dabei aber nur um eine erste Diagnose und nicht um eine Therapie, denn durch statistische Zahlen ist das Stadt-Landgefälle nicht zu lösen, erklärte McGovern am Dienstag in Marburg.

Für die ambulante ärztliche Versorgung gibt es die klare Zuständigkeit bei der Kassenärztlichen Vereinigung. Diese hat eine Versorgungsanalyse für alle hessischen Landkreise erstellt und für jeden Landkreis die aktuelle hausärztliche Grundversorgungssituation aufgezeigt. In ländlichen Gebieten wird es demnach zunehmend schwieriger, Arztpraxen mit einem Nachfolger zu besetzen. Erste Anzeichen dafür gibt es auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Den Landkreis Marburg-Biedenkopf mit seinen 158 niedergelassenen Hausärzten sieht die Kassenärztliche Vereinigung mit einem Versorgungsgrad von 108 Prozent zwar gut,  aber nicht überversorgt. Weitere Arztniederlassungen sind demnach möglich. Von statistischer Überversorgung wird gesprochen, wenn der Versorgungsgrad im hausärztlichen Bereich über 110 Prozent liegt, eine Unterversorgung liegt vor, wenn der Versorgungsgrad auf 75 Prozent absinkt.

Kritisch bewertet die Kassenärztliche Vereinigung in ihrer Analyse, dass die Anzahl der Hausärzte im Landkreis  in den Altersgruppen 50 und 60 Jahre und älter über dem hessenweiten Durchschnitt liegen. Dementsprechend besteht die Gefahr der Überalterung der Hausärzte.

„Es darf nicht der Eindruck entstehen, die Landkreise seien für die ärztliche Versorgung zuständig. Der Sicherstellungsauftrag liegt bei der Kassenärztlichen Vereinigung und diese ist dazu verpflichtet, die ambulante Versorgung zu gewährleisten“, stellte Dr. McGovern klar.

Die Erfahrung aus den vergangenen Jahren habe gelehrt, dass das Problem bei Verlust eines Kassenarztsitzes immer bei den gleichen Strukturen abgeladen wird: bei den Bürgermeistern, beim Landkreis oder beim Sozialministerium. Bisher habe die Selbstverwaltung der Kassenärztlichen Vereinigung das Problem nicht gelöst.

Deshalb fordert der Gesundheitsdezernent eine Flexibilisierung der Bedarfsplanung in kleinräumige Planungsbereiche, gerade wegen der ungleichen Stadt-Land-Relation, eine sektorenübergreifende Betrachtung und Mitsprache und Mitbestimmung der kommunalen Seite.

Der Kreisausschuss wird den Dialog mit allen Beteiligten suchen und dazu eine Gesundheitskonferenz in Verbindung mit dem Projekt Gesundheitsregion einrichten.

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