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Festveranstaltung 60 Jahre Marburger Politikwissenschaft

Wolfgang Abendroth ist Namensgeber der Abendroth-Brücke zur Mensa am Erlenring. (Foto Hartwig Bambey)

Marburg 2.2.2012 (pm/red) Die Politkwissenschaft der Philipps-Universitität in Marburg ist mit Namen und Wirken von Wolfgang Abendroth verbunden. In diesem Jahr kann auf 60 Jahre Marburger Politikwissenschaft zurückgeblickt werden. Zu diesem Jubiläum wird in die Aula der Alten Universität am Lahntor am 7. Februar eingeladen. Nach Grußworten von Oberbürgermeister Egon Vaupel und Uni-Vizepräsident Prof. Joachim Schachtner und seitens der der Fachschaft Politikwissenschaft gibt es einen Festvortrag. Prof. Hubertus Buchstein von der Ernst Moritz Arndt Universität Greifswald spricht zum Thema ‚Politik und Kritik: Die Marburger Politikwissenschaft im Kontext der bundesdeutschen Entwicklung des Faches‘.

Die Geschichte des Instituts wurde lange durch seinen Gründer geprägt, den NS-Verfolgten und Staatsrechtler Wolfgang Abendroth. Der 1951 nach Marburg berufene Abendroth verstand die Politikwissenschaft als Demokratiewissenschaft. Dabei lag ihm der Zusammenhang von Demokratie und sozialer Gerechtigkeit besonders am Herzen lag. Jürgen Habermas, der sich mit Abendroths Unterstützung in Marburg habilitierte, würdigte dessen Wirken in der deutschen Nachkriegsgeschichte als das eines „Partisanen im Lande der Mitläufer“. Seine Gegner verpassten der Marburger Politikwissenschaft allerdings den Ruf einer „roten Kaderschmiede“.

Tatsächlich expandierte das Institut ab Anfang der 1970er Jahre zu einer der größten politikwissenschaftlichen Einrichtungen in der Bundesrepublik Deutschland. Es erwarb sich ein beachtliches Renommee im Ausland. Unter den Neuberufenen befanden sich sowohl bekennende Marxisten wie auch Anhänger anderer Strömungen in der Politikwissenschaft. „Der Pluralismus der Lehrmeinungen hatte allerdings einen Makel“, berichtet Professor Annette Henninger, Geschäftsführende Direktorin des Instituts für Politikwissenschaft: „Lange Zeit gab es in der Professorenschaft nur eine Frau, die kürzlich verstorbene Ingrid Langer, die dem Institut von 1974 bis 2001 angehörte.“

Mitte der 1990er Jahre wurde am Institut allerdings der Lehr- und Forschungsschwerpunkt ‚Politik und Geschlechterverhältnis‘ eingeführt, der heute als ein Markenzeichen der Marburger Politikwissenschaft gelten kann. In den letzten Jahren wurde die Besetzung der Professuren des Instituts fast komplett erneuert. Die Neuberufungen setzten einen Profilbildungsprozess in Gang, der an die Tradition des Instituts anknüpft, gleichzeitig aber auch neue Akzente setzt. „Mit der Einwerbung universitärer Fördermittel für ein Promotionsprogramm wurden bereits erste Erfolge erzielt“, freut sich die Geschäftsführende Direktorin.

Das Themenspektrum von Forschung und Lehre am Institut für Politikwissenschaft umfasst heute neben der feministischen Politikwissenschaft unter anderem vielfältige Facetten der Demokratieforschung, der Analyse des politischen Systems der BRD, die internationalen Beziehungen, die Erforschung von Weltregionen wie dem Nahen und Mittleren Osten oder Südostasien, die Europäische Integration sowie die Bereiche Politische Ökonomie, Politische Theorie und Methoden der Politikwissenschaft und Didaktik der Politischen Bildung.
Die Festveranstaltung in der Aula am Dienstag, 7. Februar, beginnt um 18.15 Uhr.

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