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Welttag für menschenwürdige Arbeit: Kein Grund zum Feiern

Marburg 7.10.2012 (pm/red) Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober erklärt Bernd Hannemann, Kreistagsabgeordneter DIE LINKE und Mitglied im Ausschusses für Familie, Jugend, Soziales, Arbeit und Gesundheit: „Der 7. Oktober ist der Welttag für menschenwürdige Arbeit. Dies ist leider kein Grund zum Feiern. Denn sowohl bundesweit, hessenweit, aber auch im Landkreis Marburg-Biedenkopf ist eine dramatische Fehlentwicklung zu beobachten. Die Anzahl der Menschen mit niedrigen Löhnen und prekären Beschäftigungen nimmt stetig zu. Moderner Menschenhandel, getarnt als Leiharbeit, erobert den Arbeitsmarkt. Befristete Arbeitsverträge werden zur Regel, statt zur Ausnahme.“

„Diese fatalen Entwicklungen müssen gestoppt und umgekehrt werden“, so Hanneman weiter. DIE LINKE setze sich auf allen politischen Ebenen für menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein und unterstütze gewerkschaftliche Forderungen für gute Arbeit und uneingeschränkte Achtung der Arbeitnehmerrechte. Dazu gehöre ein gesetzlicher Mindestlohn von 10 Euro und ein Verbot der systematischen Niedriglohnbeschäftigung in Form der Leiharbeit.

Niedriglohnsektor breitet sich aus
Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter in Vollzeit ist zwischen 2000 und 2010 in Hessen um über 110.000 gesunken. Zwischen 2000 und 2010 ist die Zahl der Vollzeit-Beschäftigten im Niedriglohnbereich in Hessen dagegen um über 57.000 gestiegen und hatte 2010 einen Anteil von 17,2 Prozent erreicht. Besonders alarmierend sind die Zahlen bei Jugendlichen. Der Anteil von Mädchen und jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren im Niedriglohnbereich ist im selben Zeitraum von 41,1 Prozent auf 49,0 Prozent gewachsen.

Im Dezember 2011 gab es im Landkreis Marburg-Biedenkopf 83.078 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Zwei Drittel davon Vollzeit. Ein Drittel Teilzeit. 24.484 Menschen waren geringfügig beschäftigt, wovon 16.489 Menschen ausschließlich dieses Beschäftigungsverhältnis ausübten und 7.995 Menschen dies im Nebenjob taten. Bundesweit arbeiten 3,5 Millionen Menschen in Vollzeit im Niedriglohnbereich und können somit von ihrer Arbeit nicht leben. Das gleiche gilt für die 583.323 Beschäftigte, die Ende 2011 in Hessen einem Minijob nachgingen.

Immer mehr Stellen nur befristet
Verfügten im Jahr 2000 nur 7,5 Prozent der abhängig Beschäftigten in Hessen über befristete Arbeitsverträge, so waren es 2010 bereits 10,7 Prozent. Auch hier sind Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren am stärksten betroffen: 2010 lag der Anteil der befristet Beschäftigten in dieser Gruppe bei 31,3 Prozent im Gegensatz zu 18,6 Prozent im Jahr 2000.

Explodierendes Wachstum der Leiharbeit
1990 gab es bundesweit gerade mal 100 000 Leiharbeiter/innen. Inzwischen liegt die Zahl bei fast einer Million Menschen. 2011 waren in Hessen 65.252 Personen in der Leiharbeit beschäftigt. Ende 2001 waren es gerade einmal 38.048.

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