Marburg 15.11.12 (ma) Was haben der Regisseur Stephan Suschke und die Schülerinnen und Schüler des Gymnasium Philippinum gemeinsam? Es ist die Inszenierung der Dramenfragmente des ‚Fatzer‘ von Bertolt Brecht im Hessischen Landestheater Marburg. Am 16. Februar 2013 soll es die Premiere dieser Kooperationsinszenierung geben. Bereits vergangene Woche trafen sich die Schülerinnen und Schüler mit dem Regisseur zur Besprechung des Inszenierungskonzeptes.

Die Schülergruppe soll in den Vorgesprächen zu den im Stück behandelten Fragen Stellung beziehen und ihre Perspektive in die Umsetzung des Stücks mit einfließen lassen. Auch während der Aufführungen werden die Schülerinnen und Schüler als Sprechchor auf der Bühne zu sehen sein, so dass ihr Engagement über die reine Vorbereitungsphase hinausgeht. Das Besondere an der Inszenierung von Brechts ‚Fatzer‘ ist deren Unvollständigkeit, das Fragmenthafte des Textes. Das Stück wird laut Suschke erst durch die Inszenierung vervollständigt.

Die Fragmente, die vom Werk überliefert sind, stammen aus den Jahren 1926-1930. Darin wird der Konflikt zwischen einer Gruppe von Soldaten und ihrem Kameraden Johann Fatzer in den Vordergrund gestellt. Und genau an diesen Punkt möchte Dramaturg Alexander Leiffheidt anknüpfen. „Es geht um die Frage nach dem Verhältnis von Gruppe und Einzelinteresse, persönlichem Bedürfnis und kollektiver Utopie“.

Neben den bereits Mitwirkenden werden noch weitere Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren zur Unterstützung des Sprechchores gesucht. Die Proben beginnen ab dem 7. Januar 2013 und dauern bis zum 16. Februar. Bei Fragen oder Interesse können sich Schüler bis zum 30. November melden: dramaturgie@theater-marburg.de