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Ausstellung ‚Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz‘

Marburg 5.8.2013 (pm/red) In einer repräsentativen Untersuchung des Bundesfamilienministeriums von 2005 berichten rund ein Viertel der berufstätigen Befragten, schon einmal Formen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz erlebt zu haben. Es ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer noch deutlich darüber liegt. Die Ausprägungen reichen von Blicken, gehen über anzügliche Bemerkungen bis hin zu unerwünschten Berührungen und Aufforderungen zu sexuellen Handlungen. Gemeinsam ist dies eine Form von sexueller Belästigung, die die Würde der betroffenen Personen in Frage stellt und Ausdruck von Hierarchien und Machtausübung ist.
Sexualisierte Übergriffe am Arbeitsplatz erweisen sich aufgrund der wirtschaftlichen Abhängigkeit von Arbeitsnehmerinnen als besonders problematisch: die Betroffenen können sich der Situation nicht entziehen ohne ihre wirtschaftliche Existenz zu gefährden und deshalb wehren sie sich häufig nicht. Probleme und Hintergründe werden in einer Ausstellung im Rathaus anschaulich gemacht.

„Dazu passt das Ergebnis der Studie, dass unter den Arbeitnehmerinnen diejenigen überdurchschnittlich häufig von sexueller Belästigung betroffen sind, die über keine oder nur eine geringe berufliche Qualifikation verfügen oder sich noch in Ausbildung oder in der Probezeit befinden“, so die Gleichstellungsbeauftragte der Universitätsstadt Christa Winter. Frauen werden sehr häufig abgewertet und diffamiert, wenn sie sich wehren. Oder aber die sexuelle Belästigung wird bagatellisiert.
Sexuelle Belästigung muss Niemand dulden

Aus Sicht des Gleichberechtigungsreferats ist es nach wie vor eine wichtige Aufgabe das Thema immer wieder ins Bewusstsein zu holen. Klar werden müsse, dass sexuelle Belästigung weder legitim noch normal ist und von niemanden geduldet werden darf- Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz ist nach dem seit 2006 geltenden Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) ein Straftatbestand. Das Gesetz verpflichtet außerdem Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber präventive Maßnahmen zu ergreifen und mit entsprechenden Vorfällen sachgerecht umzugehen.

Das Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg möchte daher aufklären, Denkanstöße, Informationen und Handlungsstrategien bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz geben. Dafür hat das Team des Gleichberechtigungsreferates diese Ausstellung konzipiert, die auf der Idee und der Arbeit von Godela Linde basiert. Sie war Teamleiterin der Arbeitseinheit Frankfurt der DGB Rechtsschutz GmbH, sowie Rechtssekretärin beim Centrum für Revision und Europäisches Recht, Mitglied in der städtischen Gleichstellungskommission.

Besucherinnen haben auch die Möglichkeit ihre Erfahrungen schriftlich festzuhalten und offen oder anonymisiert beim Gleichberechtigungsreferat einzureichen. „Wichtig ist uns mit dieser Aktion eine Kultur der Veränderung im Hinblick auf sexuelle Belästigung zu begünstigen, in der die Belästigten lernen, sich zu wehren und die Belästigter müssen lernen Verantwortung für ihr Verhalten zu übernehmen“, so Winter weiter.

Fachgespräch mit Diskussion am 20. August
Am Dienstag, 20. August um 19.30 Uhr in Marburg, Frankfurter Straße 66, bietet das Gleichberechtigungsreferat in Zusammenarbeit mit der pro familia und Expertinnen und Experten ein öffentliches Fachgespräch mit anschließender Diskussion, zum Thema: „Sexuelle Belästigung – Nein danke! Welche Alternativen und Perspektiven bieten sich an?“ Interessierte Frauen und Männer sind herzlich dazu eingeladen.

Die Ausstellung ‚Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz‘ kann bis zum 15. Oktober 2013 im Gleichberechtigungsreferat der Universitätsstadt Marburg, 3. Stock des Rathauses, Markt 1, besichtigt werden.

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