Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

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Schnellbusse statt Verkehrsinfarkt

Marburg 16.01.2016 (pm/red) „Der Versuch der Stadtwerke, die Busse durch das Auslassen einzelner Haltestellen zu beschleunigen, wird zurecht beendet“ erklärt die Marburger Linke in einer Pressemitteilung, während die Marburger SPD auf ihrem Programmparteitag zur Kommunalwahlwahl es für angezeigt gehalten hat sich zumindest gegen eine Seilbahnlösung (und sich diesbezüglich gegen den Koalitionspartner GRÜNE) zu positionieren. Seit Jahren sei es Praxis der Stadtwerke , so die Marburger Linke weiter, Mängel in der Busbedienung durch die Schaffung neuer Mängel zu beseitigen. „Das muss endlich aufhören“ sagt der Stadtverordnete Jan Schalauske. „Den Stadtwerken müssen ausreichend Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden, um die Probleme an der Wurzel anzupacken.“

Die mangelnde Attraktivität der Marburger der Busse habe vor allem mit ihrer Verlangsamung – laut Angaben der Stadtwerke von durchschnittlich 21 km/h auf 18 km/h zu tun – und ihrer Überfüllung zu tun.

„Die Verlangsamung ist nicht auf die Überlastung der Straßen durch zu viele Busse sondern durch zu viele Pkws zurückzuführen“, betont der Fraktionsvorsitzende Henning Köster. Der Autoverkehr würde durch immer neue Parkhäuser und Tiefgaragen zunehmen. Das müsse aufhören und endlich Vorrang im begrenzten Straßenraum für die Verkehrsmittel eingeräumt werden, die am wenigsten Platz pro Verkehrsteilnehmer beanspruchen: Busse, Fahrräder und Fußgänger.

Und auch was die Beschleunigung der Busse angeht, seien Lösungen schon längst gefunden aber nicht umgesetzt worden. „Wir sollten nicht nur über höhere oder längere Busse diskutieren, sondern endlich Schnellbusse einführen“ so Schalauske.

Nach einem intensiven Bürgerbeteiligungsprozess war 2002 der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) vom Stadtparlament verabschiedet worden. Als wichtigste Maßnahme zur Verbesserung des Nahverkehrs habe er die Einführung von drei Schnellbuslinien vorgesehen, die die großen Außenstadtteile mit dem Zentrum verbinden sollten. Die Beschleunigung wäre dadurch zustande gekommen, dass nur stark frequentierte Haltestellen angefahren worden wären. Dies sollte aber nicht geschehen, indem bestehende Buslinien ausgedünnt würden – wie es die Stadtwerke praktizierten – sondern durch ein zusätzliches Busangebot zu den bestehenden Linien.

Im VEP sei im Falle seiner Umsetzung eine Erhöhung des Anteils des Busverkehrs am gesamten Verkehr der Marburger von 17,2 Prozent auf 22,5 Prozent bis 2010 prognostiziert worden. Tatsächlich sei der Anteil laut der Befragung der TU Dresden auf 15 Prozent gesunken. Aus angeblichen Kostengründen sei der Beschluss damals nicht umgesetzt worden.

Die Fraktion Marburger Linke hat deshalb in der Stadtverordnetenversammlung beantragt, die 2002 beschlossene Einführung von Schnellbuslinien endlich umzusetzen, zumal sich die Einnahmen der Stadt seit damals erheblich verbessert hätten.

Was daraus wird, bleibt abzuwarten – Trolleybusse, Straßenbahn, E-Bike-Linie auf die Lahnberge – die Diskussionen der letzten Monate aus dem engen Lahntal in Marburg waren zumindest „kreativ“. Die alten und wachsenden Verkehrsprobleme bleiben ungelöst, und das wohl weit über den Kommualwahltermin hinaus.

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