Marburg 12.4.2016 (pm/red) Wenn man das Wort Aberglaube hört, denkt man vielleicht an schwarze Katzen, die einem über den Weg laufen, Leitern, unter die man nicht durchgehen sollte und die Zahl 13. Auch verbindet man das Wort wohl häufig mit vergangenen Zeiten – Zeiten, in denen Menschen noch an Hexen und Geister glaubten. Ein Denken, das in die heutige Zeit nicht mehr hineinpasst. Oder doch? Wie relevant ist der Aberglaube in der heutigen Zeit noch und kann er sogar von Nutzen sein?

Bereiche des alltäglichen Lebens, in denen Aberglaube noch heute Verwendung findet

Vanesser III; Quelle: www.flickr.com/photos/hapinachu

Sport

Im Sport ist Aberglaube heute wohl am meisten verbreitet. Viele Sportler sind sehr abergläubisch und führen strenge Riten durch, um das Glück auf ihre Seite zu ziehen. Und darum geht es beim Aberglauben schließlich auch. Es geht um die Kontrolle dessen, was man eigentlich nicht kontrollieren kann. Glück und Zufälle spielen beim Sport eine große Rolle. Landet man das Tor oder kommt etwas Unvorhergesehenes dazwischen? Wie gut sind die Gegner vorbereitet? Beim Spitzensport fällt das Training fast aller Sportler gleich aus. Dies sind die Besten der Besten und es geht darum, in einer solchen Umgebung die Oberhand zu gewinnen.

Bei Sportarten wie dem Springreiten und dem Lauf- und Radsport geht es oft um Zehntelsekunden, die die Nummer eins von der Nummer zwei oder sogar der Nummer drei und vier trennen. Ein kurzes Ausrutschen oder eine falsche Bewegung, Wetterbedingungen etc. spielen alle eine Rolle. Beim Konkurrieren auf dieser Ebene ist es eigentlich verständlich, dass sich die Sportler absichern möchten. Und der Aberglaube schenkt vielen ein Gefühl der Kontrolle. Die Riten, die von Sportlern durchgeführt werden sind zum Beispiel das Tragen eines Talismans oder einer bestimmten Farbe oder bestimmte Bewegungsabläufe, die immer wieder gleich ausgeführt werden.

Beim Fußball herrscht besonders viel Aberglaube. So wollte David Beckham zum Beispiel stets bestimmte Rückennummern tragen. Beckham trage auch eine gerade Anzahl von Tattoos am Körper, schreibt web.de. Cristiano Ronaldo zieht seine Stutzen immer bis ganz hinauf. Das mache er schon immer, verriet er. Mario Gomez singt absichtlich die Nationalhymne nicht mit und Kolo Toure kam sogar einmal nach der Halbzeit zu spät aufs Feld, da er unbedingt als Letzter das Spielfeld betreten wollte. Es hatte sich damals ein Spieler verletzt und dieser wurde noch in der Umkleidekabine behandelt als das Spiel wieder begann. So kam Toure zu spät und erhielt dafür eine gelbe Karte. Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele von Aberglauben, die Sportler und andere berühmte Menschen praktizieren.

Constanza.CH Quelle: www.flickr.com/photos/conyyy_ch

Film/Musik/Ruhm

Eine gewisse Ungewissheit gibt es auch in der Welt der Musik- und Filmstars. Wird bei einem Bühnenauftritt alles glatt laufen? Wie kann man sich gegen die unvorhergesehenen Ausrutscher absichern? So üben viele Musiker Rituale vor einer Bühnenshow aus. Beispielsweise versteckt sich Lorde unter einer Decke und macht so immer – ohne Ausnahme – ein Schläfchen und Keith Richards besteht vor jedem Auftritt auf eine unangeschnittene Shepherd’s Pie.
Auch Filmstars sind oft abergläubisch. Schließlich muss am Set alles glatt laufen und auch ist es ungewiss, ob ein Film letztendlich Erfolg haben wird. Das hängt nicht nur vom Film ab, sondern kann auch von äußeren Umständen beeinflusst werden. Meat Loaf besitzt eine riesige Sammlung von Teddybären und nimmt zwei davon als Glücksbringer mit auf Reisen. Auch andere Berühmtheiten schwören auf den Nutzen bestimmter Riten. Heidi Klum trägt beispielsweise stets ihre Milchzähne bei sich.

Glücksspiel

Beim Glücksspiel liegt es auf der Hand, weshalb hier so viel Aberglaube herrscht. Einige Spiele, so wie das Lottospiel, kann man gar nicht beeinflussen und bei anderen spielt das Schicksal zumindest eine Rolle. Menschen fühlen sich schon seit Jahrhunderten zu Glücksspielen hingezogen. Aber viele möchten ihr Schicksal auch beeinflussen und tragen deshalb Glücksbringer wie Hasenfüße, Ketten und andere Talismane bei sich in den Casinos. Viele männliche Spieler glauben auch daran, dass ihnen hübsche Frauen Glück bringen. So hat das 32Red Online Casino Hugh Hefners Playboy Bunnies dafür angeheuert, ihre live Spiele im Internet als Croupiers zu betreuen. Auch ist die Stimme der Kartengeberin bei den virtuellen Spielen bei 32Red die der Schauspielerin Patsy Kensit. Viele Casinos vermeiden außerdem unbedingt die Zahl 13 und verwenden gerne die Farbe Rot in ihrer Einrichtung, die in der Glücksspielewelt (vor allem in Asien) Glück bringen soll.

Fazit

Es gibt viele Bereiche in der heutigen Zeit, in denen Aberglauben noch weit verbreitet ist. Die Verbindung zu vergangenen Zeiten ist nicht unbedingt richtig, auch wenn es damals mit Sicherheit mehr Aberglaube gab, da das Wissen, das wir heute besitzen, fehlte. Doch dort, wo wir Dinge nicht beeinflussen können, ist er immer noch anzutreffen. Kann er hilfreich sein? Wissenschaftler sagen: ja. Aberglauben verleiht Selbstbewusstsein, eine abergläubische Person fühlt sich durch ihn sicher und erhöhtes Selbstbewusstsein führt zu größeren Erfolgen. Man kann also durchaus sagen, dass der Aberglaube in der heutigen Zeit nützlich sein kann. Ob man ihn nun praktiziert oder nicht, das bleibt jedem selbst überlassen.