Kasseler Klimaschutzpreis 2024 verliehen

22.04.2024 (pm/red) Die Gewinnerinnen und Gewinner des zweiten Kasseler Klimaschutzpreises stehen fest. Am 21. April wurden die Preise auf dem Tag der Erde überreicht. Die Ausgezeichneten sind: Scientist for Future Kassel in der Kategorie „Personengruppe“ …

Lesen Sie den gesamten Beitrag »
Kultur

Hessische Geschichten

Kassel

Hessen Kassel Heritage

Kunst

Home » Allgemein, Freizeit

Social Media – beileibe kein Armutszeugnis der „Me Me Me Generation“

Social Media Class © mkhmarketing | Bestimmte Rechte vorbehalten

Marburg 22.12.2016 (pm/red) Sich vornehmlich digital mit anderen auszutauschen ist nicht jedermanns Sache. Allen Unkenrufen zum Trotz führen Social Media aber weder zu einer sozialen noch zu einer geistigen Verarmung. Es kann mithin getrost Entwarnung gegeben werden. Die heutige Jugend ist nicht in Gefahr.


Sozialkontakt durch digitale Kommunikation
Nicht von ungefähr gelten Smartphones als Schaltzentralen der sozialen Netzwerke. Immerhin treten die Jugendlichen bloß in die Fußstapfen ihrer Eltern. So nehmen einer jüngsten Umfrage des Verbraucherportals Gutscheinsammler zufolge 80 Prozent der Deutschen ihr Handy mit auf die Toilette. Während dort 28 Prozent der Frauen eine SMS verschicken, neigen 17 Prozent der Männer dazu, die Zeit am stillen Örtchen für einen Onlinekauf zu nutzen. Dass sich dazu nur 13 Prozent der Frauen entschließen, erstaunt einigermaßen, dafür überraschen die 16 Prozent schreibwilliger Herren mit dem Bedürfnis, auf der Toilette eine Nachricht zu senden, kaum.

Neue Technologien können, wie Figura zeigt, das Leben der Menschen nachhaltig beeinflussen. Spontane, unverbindliche Verabredungen gehören ebenso zum Wesen der heutigen Jugendlichen wie virtuelle Freunde. Diese unterscheidet die Jugend bewusst von engen Freunden und persönlichen Bekannten. Einesteils haben Internetbekanntschaften keinen Einfluss auf den engen Freundeskreis, andernteils ist es fraglich, ob aus den flüchtigen Begegnungen im Netz je durch laufende Kontaktpflege intensive Beziehungen werden. Namentlich Kurznachrichtendienste eignen sich hervorragend, um neue Bekanntschaften fürs Erste unverbindlich bei der Stange zu halten und die Entscheidung zu einer allfälligen Intensivierung des Kontakts zu vertagen.

Ein ideales Mittel zur Kontaktpflege ist das Smartphone. Allein schon deshalb, weil es zum Sehen und Hören einlädt. Das gemeinsame Betrachten von Fotos verbindet ebenso wie das gemeinsame Anschauen von Videos oder der gemeinsame Konsum von Musik. Gleichzeitig erleichtern digitale Medien die Ablösung vom Elternhaus. Zwar stellen sie nicht notwendigerweise den Jugendlichen einen Freibrief aus, nach Belieben schalten und walten zu können, genug Freiräume lassen sie ihnen aber allemal, sodass sie nicht alle Inhalte mit den Eltern teilen müssen.

Gesprächsbereitschaft trotz digitaler Kommunikation

Foto Garry Knight Texting in the rain. Bestimmte Rechte vorbehalten

Weit gefehlt zu glauben, dass durch Social Media das Gespräch verkümmert und die Kommunikationsfähigkeit der jungen Menschen à la longue auf der Strecke bleibt. Zwar nutzen 75 Prozent der 14- bis 15-Jährigen und 78 Prozent der 16- bis 18-Jährigen Kurznachrichten, um mit Freunden in Kontakt zu bleiben, 56 Prozent der 14- bis 15-Jährigen und 64 Prozent der 16- bis 18-Jährigen suchen dazu aber auch das persönliche Gespräch. Lediglich 39 Prozent der 14- bis 15-Jährigen und 53 Prozent der 16- bis 18-Jährigen halten sich durch soziale Netzwerke über das Tun und Treiben ihrer Freunde am Laufenden. Aus diesen Tatsachen erhellt, dass ungeachtet aller digitalen Kommunikation niemand den jungen Menschen die Zunge lösen muss. Sie sind nach wie vor an einem zwanglosen Schwatz interessiert.

Mehr als 150 Kontakte mögen zwar das menschliche Gehirn überfordern, in der Natur des sozialen Netzwerkens liegt es aber, auch sogenannte schwache Bindungen, also vage Bekannte mit abweichenden Interessen, mit an Bord zu nehmen. Das schadet nicht, bringen diese Exzentriker doch frischen Wind in die Bude. Durch deren andere Sicht der Dinge laufen die jungen Nutzer nicht Gefahr, auf ein totes Gleis zu geraten. Vielmehr lernen sie, offen zu sein für die Chancen, die sich ihnen bieten.

Instagram and facebook logo © Karl Nilsson | Bestimmte Rechte vorbehalten

Veränderungsmöglichkeit dank digitaler Kommunikation

Um die Lösung ihrer persönlichen Probleme ist es 87 Prozent der jungen Menschen zu tun, für das aktuelle Weltgeschehen interessieren sich immerhin noch 83 Prozent. Nachdem 92 Prozent der 12- bis 19-Jährigen dazu das Internet heranziehen, während Bücher lediglich für 36 Prozent denkbare Informationsquellen sind, ist die medienkritische Einstellung der jungen Menschen umso erfreulicher.
Überzeugte sie einst noch Facebook durch die blitzschnelle Verbreitung von Bildern und Texten, stoßen sich immer mehr junge Menschen am schamlosen Datenverkauf, an der fehlenden Privatsphäre und an den zweifelhaften Verbesserungsbemühungen. Die Crux ist bloß, dass zwei ihrer beliebtesten Alternativen, Instagram und WhatsApp, ebenfalls zum Zuckerberg-Imperium gehören.

Eine wirkliche Alternative ist insofern bloß Snapchat. Gleich Instagram ist Snapchat eine App, im Unterschied zu Instagram bleiben bei Snapchat die hochgeladenen Bilder aber nicht dauerhaft gespeichert. Entweder sind sie nach 3 bis 10 Sekunden für Freunde nicht länger sichtbar oder sie verschwinden längstens nach 24 Stunden aus der Story.

Snapchat User © Blogtrepreneur | Bestimmte Rechte vorbehalten

Contact Us