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Marburger Stiftung HOFFNUNG13 finanziert Pilotprojekt von Ärzte Ohne Grenzen in Afrika

Kinder im Lager Debaga beim gemeinsamen Singen Foto Manfred Leuchter

06.01.2021 (pm) Die in Marburg ansässige Stiftung Hoffnung13 stellte im vergangenen Jahr 100.000 Euro für ein Spieltherapie-Projekt im Hangha Krankenhaus, Kenema (Sierra Leone) zur Verfügung. Dies geschieht in einer ersten Zusammenarbeit mit der Organisation Ärzte ohne Grenzen, in deren Arbeit eigentlich die medizinische Versorgung im Vordergrund steht.

Projektförderung mit Kindern und Jugendlichen in Kriegs- und Krisengebieten
Im Vordergrund der Arbeit der Stiftung Hoffnung13 steht die Förderung von Projekten, in denen Kindern und Jugendlichen in Kriegs- und Krisengebieten mit musischen Tätigkeiten wie Malerei, Musik und Tanz eine Therapie möglicher Traumata oder musischer Weiterbildung angeboten werden soll. Diese Projekte werden jeweils von geschulten Therapeuten und Therappeutinne sowie Lehrkräfte und Institute seit 2019 in Israel, Palästina und dem Irak durchgeführt.

Die Marburger hatten bei Ärzte ohne Grenzen angefragt, ob nicht auch bei den zahlreichen medizinischen Projekten dieser Organisation Bedarf für solche Anschluss-Angebote bestünde. Das gab den Anstoß für ein Pilotprojekt, das nach mehrjähriger Vorbereitung von Ärzte ohne Grenzen jetzt in einem Krankenhaus im westafrikanischen Sierra Leone unter der Leitung einer Spieltherapeutin an den Start gehen konnte.

Dort werden viele mangelernährte und schwer erkrankte Kinder stationär behandelt. Die Region wurde stark vom Ebola-Ausbruch im Jahr 2014 betroffen. Inzwischen sind auch die räumlichen Voraussetzungen durch die Bereitstellung einer bedachten Struktur im Krankenhausgelände, „Tukul“ genannt, und die Einrichtung eines Therapieraumes geschaffen worden.

Kleine Kindergruppe mit Spieletherapie/ Foto MSF

Da die Spieltherapie perspektivisch durch die sierra-leonischen MitarbeiterInnen durchgeführt wird, steht auch deren Schulung auf dem Programm. Das Spieltherapie-Projekt wurde als wichtige Aktivität im Rahmen eines umfangreichen Konzepts für die Vorbeugung und Behandlung von psychischen Krankheiten konzipiert, die bei Kindern den Genesungsprozess beeinträchtigen und zu Entwicklungsstörungen führen können.

Spieltherapie-Aktivitäten für psychische Gesundheit
Dem soll eine professionell geleitete Spieltherapie entgegenwirken. In diesem Sinne wurde im vergangenen April eine umfassende Strategie für psychische Gesundheit mit der Integration von Spieltherapie-Aktivitäten für das Hangha Krankenhaus verabschiedet. Somit konnten bereits Therapeut*innen eingestellt werden, die wie andere medizinische Kräfte sieben Tage in der Woche in Schichten im Dienst sein werden.

„Dieses Spieltherapie-Projekt wird wirklich nur dank der Förderung der Stiftung Hoffnung 13 stattfinden“, sagt Clara Aparicio, Ansprechpartnerin für Stiftungspartnerschaften bei Ärzte ohne Grenzen. „Für uns ist das ein Pilot-Projekt, das aufgrund unserer starken Priorisierung von reinen medizinischen Maßnahmen ohne Mitwirkung Ihrer Stiftung intern nicht bewilligt worden wäre.“

Mädchen im Lager Debaga beim Sing-Unterricht Foto Jo Schulz

Parallel zum Sierra-Leone-Projekt konnte das bereits 2019 begonnene Projekt Salam Al Du im iraker Flüchtlingscamp Debaga von terre des hommes mit Finanzhilfen der Stiftung Hoffnung 13 weitergeführt werden. Wegen der Corona-Pandemie war es hier zu einer längeren 3 Unterbrechung gekommen.

Es wurden Gitarren, Trommeln, Saz, Material und Werkzeuge für Keramik-Arbeiten angeschafft, die in Workshops unter fachlicher Anleitung im Camp mit Jugendlichen zum Einsatz kamen. Es ist geplant, dieses Konzept des Musikworkshops auch in einer Jugendstrafanstalt in Erbil umzusetzen, um die dort inhaftierten Jugendlichen durch Erlernen eines Musikinstrumentes und aktives Musizieren in ihrer psychsozialen Entwicklung zu fördern.

Die gemeinnützige und mildtätige Stiftung HOFFNUNG13 wurde von der 2016 verstorbenen Marburger Künstlerin und Designerin Katharina N. Eitel ins Leben gerufen, um Kindern und Jugendlichen in Kriegs- und Krisengebieten durch Angebote in Bildung und musischer Tätigkeit Aufarbeitung und Überwindung ihrerTraumata zu ermöglichen. Seit Beginn ihrer Tätigkeit hat die Stiftung rd. 250.000 Euro in Projekte in Palästina, Irak und Afrika mit Partnern (Terre des Hommes, Jerusalem Foundation, Ärzte Ohne Grenzen, Tanzmoto u.a.) investiert.

Die Stiftung wird ehrenamtlich von Claus Schreiner zusammen mit den Vorstandsmitgliedern Ellen Reichard und Mareike Reinig geleitet.
—>Mehr Informationen online.

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