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Dunkle Zeiten vergegenwärtigt im Themenweg „Braunes Marburg“

Hermann Göring bei einem Besuch in Marburg am 8. Juni 1933. Foto Siebert in Oberhessische Zeitung Marburg. Bildquelle: Historische Bilddokumente <https://www.lagis-hessen.de/de/subjects/idrec/sn/bd/id/74-032>

12.09.2022 (pm/red) Im Rahmen des Stadtjubiläums „Marburg800“ wird auch auf die dunklen und belasteten Zeiten der Geschichte zurückgeblickt.  Neu vorgelegt wurde jetzt dazu der  Themenweg „Braunes Marburg“, der andere Themenwege ergänzt.

„Der neue Themenweg füllt eine Leerstelle in der Erzählung über die Geschichte der Stadt“, sagte Elisabeth Auernheimer, Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Marburg zur Vorstellung. Bei dem Stadtspaziergang, den Marburger Journalistin Gesa Coordes entwickelt hat, handelt es sich um ein Projekt der Geschichtswerkstatt Marburg zum Stadtjubiläum. Dabei bilden die jahrelangen Recherchen, Veröffentlichungen und Projekte der Werkstatt zur NS-Zeit die Grundlage.

„Braunes Marburg“ zur Stadtgeschichte während der NS-Zeit

Schon vor der Machtergreifung 1933 herrschten die Nationalsozialisten in Marburg. 1930 bildete die NSDAP die stärkste Fraktion und hatte bereits zwei Jahre später die absolute Mehrheit inne. Dabei lagen die Ergebnisse in der Universitätsstadt bei jeder Wahl über dem Reichdurchschnitt. Auch an der Philipps-Universität wählten zwei Drittel der Studierenden schon 1932 den NS-Studentenbund. Marburg war also schon vor 1933 eine Hochburg der NSDAP.

„Es ist noch viel zu wenig bekannt, dass Marburg während der NS-Zeit nicht nur eine braune Stadt wie jede andere war, sondern sich besonders früh und eindeutig für Hitler entschied“, sagt Gesa Coordes: „Der Stadtspaziergang lädt alle Interessierten dazu ein, sich mit diesem Kapitel aus der Vergangenheit auseinanderzusetzen und zugleich die Stadt auf ungewöhnliche Art und Weise zu entdecken.“

Die Route startet an der Elisabethkirche. Dort liegt durch einen historischen Zufall das Grab des ehemaligen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg. Weiter durch die Oberstadt begegnen einem eine Vielzahl an kleinen Messingplatten, die sogenannten „Stolpersteine“. Die Platten des Künstlers Gunter Demnik erinnern an die Marburger Jüdinnen und Juden, ihre Häuser und Geschäfte, die Teil des Marburger Stadtbilds waren.

Stationen sind u.a. die Rathausschirn, Alte Universität/Lahntor und der Bahnhof, dort die Gedenkbänder zu den Deportationen. Der Weg führt anderem über den „Garten des Gedenkens“. Dort wurde am 9. November 1938 von der SA die Marburger Synagoge angezündet.

Der Stadtspaziergang kann etwa 45 Minuten dauern, mit möglichen Nebenwegen – etwa zum Denkmal für die Deserteure des Zweiten Weltkriegs in der Frankfurter Straße – auch bis zu zwei Stunden gehen. Neben einem Flyer gibt es vertiefende Informationen von Autor/innen der Geschichtswerkstatt online.

Der neue Stadtspaziergang „Braunes Marburg“ ist als  Flyer im Marburger Tourismusbüro in der Biegenstraße 15 erhältlich. Er lässt sich unter www.marburg.de/braunes-marburg herunterladen.

Neun Marburger Themenwege
Neun Stadtspaziergänge zum eigenen Erkunden hat Marburg bereits. Mit dem Flyer oder dem Handy in der Hand können sich Einheimische und Gäste etwa auf die Spuren der Brüder Grimm, Martin Luthers (Reformationsroute), Emil von Behrings, des jüdischen Marburg, der Universität, der Marburgerinnen, der Hexen oder des „blinden Marburgs“ begeben. Dazu kam im Jubiläumsjahr noch der Themenweg „Marburg 800“, der die gesamte Geschichte Marburgs umfasst.

 

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